kieseritzky_2009_web

Foto: Sven Heine

Ingomar von Kieseritzky wurde am 21. Februar 1944 in Dresden geboren und starb am 5. Mai 2019 in Berlin. Nach der Schulzeit in Stadthagen, Freiburg, Königsfeld und Langeoog war er ein Jahr lang Requisiteur am Goetheanum in Dornach und arbeitete dann als Buchhändler in Berlin und Göttingen. Seit 1971 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin. Neben seinen Romanen hat er weit über 100 Hörspiele veröffentlicht.

Begründung des Stiftungsrates:

„Der Preis ehrt einen Autor, dessen Erzähltexte und Hörspiele wie mühelos mit unterschiedlichsten Formen tragikomischer Darstellungskunst spielen: vom sarkastischen Witz über scharfzüngige Satire und distanzierende Ironie bis zum mitfühlenden Humor. Kieseritzkys Schilderungen von Obsessionen, Dreistigkeiten und Desastern entwerfen künstliche und komplexe Systeme als absurde Gegenwelten. Sie verlachen allzu vertraute Vorstellungsmuster und die scheinbar vernünftigen und exakten Methoden, mit denen wir versuchen, unsere Wirklichkeit in den Griff zu bekommen.“

Veröffentlichungen (Auswahl)

(soweit nicht anders verzeichnet, sind die Bücher bei Klett-Cotta in Stuttgart erschienen): 

  • Ossip und Sobolev oder Die Melancholie. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1968.
  • Tief oben. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1970.
  • Das eine wie das andere. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1971.
  • Liebes-Paare. Expertengespräche. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1973.
  • Trägheit oder Szenen aus der Vita Activa. 1978.
  • Die ungeheuerliche Ohrfeige oder Szenen aus der Geschichte der Vernunft. 1981.
  • Obsession. Ein Liebesfall. 1984.
  • Tristan und Isolde im Walde von Morois oder Der zerstreute Diskurs. Dialoge. Mit Karin Bellingkrodt. 1987.
  • Das Buch der Desaster. 1988.
  • Anatomie für Künstler. 1989.
  • Der Frauenplan. Etuden für Männer. 1991.
  • Der Sinnstift. Hörspiele. 1993.
  • Unter Tanten und andere Stilleben. 1996.
  • Kleiner Reiseführer ins Nichts. 1999.
  • Da kann man nichts machen. München: C.H. Beck 2001.
  • Traurige Therapeuten. München: C.H. Beck 2012.