Rebekka Kricheldorf - Foto: Karoline Bofinger

Foto: Karoline Bofinger

Rebekka Kricheldorf wurde 1974 in Freiburg geboren. Sie studierte Romanistik an der Humboldt-Universität Berlin und Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 2002 sind mittlerweile zahlreiche Stücke entstanden, viele davon als Auftragswerke, mehrmals auch für das Staatstheater Kassel. Zudem übersetzt die Autorin englischsprachige Dramen und war von 2009 bis 2011 als Dramaturgin in der Leitung des Theaterhauses Jena tätig. Gleich ihr erstes Stück Prinzessin Nicoletta, schräges Erwachsenenmärchen und Gesellschaftsgroteske in einem, gewann auf dem Heidelberger Stückemarkt sowohl den Verleger- als auch den Publikumspreis. Für ihr Schauerstück Kriegerfleisch (2003) erhielt sie den Kleist-Förderpreis. In der Grimm-Stadt Kassel erfuhr die Märchenpersiflage Rosa und Blanca eine umjubelte Uraufführung. In 2009 wurde am Theater Jena ihr Stück Villa Dolorosa gespielt, das in „drei missratenen Geburtstagen frei nach Tschechows ‚Drei Schwestern‘“ satirisch das Vergehen der Zeit vorführt. Auch die in Kassel uraufgeführten Stücke Testosteron (2012), Die Kunst der Selbstabschaffung (2015) und Das blaue Licht / Dienen (2017) waren sehr erfolgreich.

Begründung des Stiftungsrates

Die Begründung des Stiftungsrates zur Wahl von Rebekka Kricheldorf lautet wie folgt:
„Der Preis zeichnet eines der interessantesten Talente der jungen deutschsprachigen Theaterdichtung aus. Er würdigt insbesondere, wie originell und phantasievoll Rebekka Kricheldorf Komik in ihren Stücken einsetzt. Beeindruckend ist dabei ihr so poetischer wie humorvoller Umgang mit Sprache: als Spielmaterial für den Entwurf schräger Figuren, für die oft persiflierende Zeichnung moderner Märchen und Mythen, für die satirische Verdichtung heutiger Themenmärkte und medialer Oberflächen, gebrochen an großen Stoffen und zeitlosen Motiven ebenso wie an der vermeintlichen Banalität des Alltäglichen.“.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Lustprinzip. Berlin: Rowohlt Berlin 2021.

Stücke:

  • Prinzessin Nicoletta. Ein Märchen für Erwachsene. 2003.
  • Kriegerfleisch. 2004.
  • Die Ballade vom Nadelbaumkiller. 2004.
  • Floreana. 2004.
  • Schneckenportrait. 2005.
  • Hotel Disparu. 2006.
  • Rosa und Blanca. 2006.
  • Landors Phantomtod. 2006.
  • Liebesdienst (Vier von Vierzigtausend). 2006.
  • Neues Glück mit totem Model. Sozialfiktion. 2007.
  • Der Kopf des Biografen 2009.
  • Das Ding aus dem Meer. Ein Katastrophenstück. 2009.
  • Mechanische Tiere. 2009.
  • Villa Dolorosa. 2009.
  • Robert Redfords Hände Selig. 2010.
  • Gotham City I – Eine Stadt sucht ihren Helden. 2010.
  • Murder Ballads. 2011.
  • Gotham City II – der Film. Autobahn in die Hölle. 2011.
  • Gotham City III – Das Musical. Auferstanden aus Ruinen. 2011.
  • Der große Gatsby. 2012.
  • Testosteron. 2012.
  • Sergeant Superpower rettet Amerika. 2013.
  • Alltag & Ekstase. 2014.
  • Homo Empathicus. 2014.
  • Die Kunst der Selbstabschaffung. 2015.
  • In der Fremde. 2015.
  • Das blaue Licht / Dienen. 2017.
  • Don Quijote. 2017.
  • Fräulein Agnes. 2017.
  • Robert Redfords Hände selig . UA 7. April 2018 Nürnberg
  • Don Quijote. Komödie nach Miguel de Cervantes. UA 22. Juni 2018 Tübingen
  • Intervention. UA 24. Januar 2019 Kasse
  • Das Haus auf Monkey Island. UA 23. Februar 2019 Oldenburg
  • Werwolf. Eine Mythengroteske. UA 30. März 2019 Saarbrücken